Vom 17.–19. August hatte Sandy, unsere R/R-Beauftragte, zum Ranger/Rover-Lager geladen und sehr gerne sind wir Ranger und Rover dieser Einladung nachgekommen. Der Plan: der Couch den Kampf ansagen und das Abenteuer suchen? Edle Recken im Kampf gegen das triste Grau. Wahre Macher! Ein Lager ohne zu großen Aufwand, aber mit Herausforderungen.
Und warum das Ganze? Unsere Ranger & Rover (R/R) im Stamm sind die Säulen der Stammesarbeit. Das ganze Jahr über werden von den Rangern und Rovern Aktionen, Fahrten und Lager mit und für die Pfadfinder- und Wölflingsstufe geplant und durchgeführt. Da muss auch mal eine Aktion nur für R/Rs her.
Es ging ohne große Ausschweife auf unseren großartigen Lagerplatz, an dem gleich die wichtigsten Grundlagen für unser Lager geschaffen wurden: Die Kothen waren im Nu aufgebaut und selbstverständlich durfte auch ein Dreibein für das traditionelle Schwenkerlebnis nicht fehlen.
Ein später Start ermöglichte allen Berufstätigen von Anfang an dabei zu sein und den Abend nach getaner Arbeit auf dem Platz, am Lagerfeuer bei Gitarrenmusik und Sternschnuppen gemütlich ausklingen zu lassen.
Aber wer glaubt hier wurde nur gefaulenzt, dem ist das Halstuch schief gewickelt.
Am nächsten Morgen ging es nach der Detailplanung und der Ausarbeitung einiger Spontan-AGs an die Herausforderung des Lagers: die Dicke Berta. Den Aufbau wollten wir ausprobieren und konnten Dank einer Leihgabe einiger Planen von einem befreundeten BdP-Stamm (vielen Dank nochmal an dieser Stelle!) auch den Bau ausprobieren.
Sind noch alle Grundlagen präsent? Kein Problem! Ein Crash-Kurs um die grundlegenden Kothen- und Jurtenkenntnisse noch einmal aufzufrischen und sicherzustellen, dass auch alle dasselbe „Vokabular“ benutzen sicherte eine einfache Zusammenarbeit und eine gute Kommunikation bei unserem Vorhaben.
Wir versuchten uns also an einer Jurtenkonstruktion, die für uns alle neu war. Einige Gedankenspiele und Improvisationen waren notwendig, aber die Berta stand. Wir sind uns einig: Das Gedanken- und Praxisexperiment ist geglückt, aber für den Stammesalltag auf Lagern ist sie für uns nicht das Richtige.
Dank des großartigen Wetters benötigten wir an diesem Wochenende eigentlich überhaupt keine Jurte, außerdem könnte man so auch besser die Sternschnuppen beim Singen beobachten. Also beschlossen wir gleich wieder alles abzubauen und uns erst einmal zu stärken und zu erholen. Schon fast auf dem Sprung in den Wald, haben wir dann eine sehr spontane Ring-Such-AG eingelegt, bei der uns ein Ring in den hohen Gräsern der Schicksalswiese dazu zwang, auf allen Vieren entlang zu kriechen. Eine Mission die sich schwieriger herausstellte als gedacht. Dank eines scharfen Auges wurde er aber wieder gefunden. Das war wahrer Zusammenhalt!
Am Abend ging es nochmal ans Sinneschärfen: Kann ich mich im Wald auch mit verbundenen Augen orientieren? Was höre, rieche, spüre ich dabei? Kann ich einen Baum wieder finden und vor allem wiedererkennen? Und können wir alle gemeinsam mit verbundenen Augen unseren Lagerplatz wieder finden, und das ganz ohne mit einander zu sprechen? – Ja, können wir (mit kleinen Hilfen natürlich).
Bevor das Lager endgültig zu Ende ging, hatten wir am Sonntagmorgen noch ein paar kleine Projekte. Für Interessierte gab es eine Bleigieß-AG. Andere besahen sich bei Tageslicht, wo wir da eigentlich nachts blind und stumm durch den Wald gestapft waren.
Aber auch ruhige Lager gehen viel zu schnell zu Ende. Das Lager war für mich die perfekte Mischung aus Ruhe und Aktion, aus Entspannung und Anpacken, aus Sinn und Unsinn. Beim Alltag einfach mal zwei Tage auf die Snooze-Taste gedrückt, ohne die Zeit zu vergeuden, haben wir viel gelernt und erlebt und trotzdem irgendwie entspannt.
Alles in allem ein tolles Lager mit einer tollen Truppe: einfach ein R/R-Lager at its best.