Eine lange Zeit voller Einschränkungen war vorüber. Da wir einiges nachzuholen hatten, mussten wir in diesem Jahr umso mehr Abenteuer erleben. Dabei blieb nur wenig Zeit, um nach hinten zu schauen. Deshalb wollen wir in diesem Beitrag bei Plätzchen und Lebkuchen in den schönsten Erinnerungen des Jahres 2022 schwelgen.
Das Bundeslager
Alle vier Jahre nur finden sich alle Pfadfinder aus unserem Verband zu einem riesigen Zeltlager zusammen. Dieses Jahr war es wieder soweit, dass knapp 5.000 Pfadfinder aus ganz Deutschland sich nach Königsdorf in Bayern aufmachten, um dort eine riesige Zeltstadt zu errichten. Auch von uns fuhren 34 mutige Jugendliche und Erwachsene mit. Elf Tage lang gab es buntes Programm für Klein und Groß. Auf dem Lagerplatz mangelte es an nichts. Von Spielangeboten über Singerunden, Werkstattaktivitäten, Angeboten zum Essen und Trinken bis hin zu Friseuren und Cafés gab es irgendwo alles, was man sich vorstellen kann.
Ein besonderer Höhepunkt waren die Ausflüge, die die Jugendgruppen allein bestritten. Während die Chimeras auf einem spannenden Aufgabenlauf ihre erste Wanderung meisterten, haben die Grillhähnchen (Feuerfüchse + Windhähnchen) die Zugspitze erklommen und den Eibsee unsicher gemacht.
Das Saarlandeslager
Auf unseren Ausflügen innerhalb unseres großen Landesverbandes Rheinland-Pfalz/Saar kommt man sich als Saarländer manchmal in der Unterzahl vor. Deshalb haben sich Gickel und Paulina aus unserem Stamm zusammen mit anderen saarländischen Pfadfindern der Saarbrücker Tscherkessen und Saarlouiser Falken etwas für den Saarlandzusammenhalt überlegt: In Hüttersdorf soll ein großes Zeltlager, zu dem alle saarländischen Pfadfindersippen (12–16 Jahre) eingeladen werden, stattfinden.
Gesagt, getan … mit Hilfe von ein paar Erwachsenen der Tscherkessen und von uns planten und führten die Jugendlichen ihr erstes, eigenens Zeltlager durch. Vom 16. bis zum 18. September durften wir also fast 40 Pfadis aus dem ganzen Saarland auf unserem Lagerplatz als Gäste begrüßen, die Tag für Tag vom Planungsteam bespaßt und bekocht wurden.
Von unserem Stamm nahmen etwa 20 Leute teil und hatten ihren Spaß. Mit von der Partie waren natürlich auch unsere Freunde aus Michelbach vom Stamm Vogt von Hunolstein.
Der Sofa-Hajk
Der Titel trügt. Bei dieser Aktion des Landesverbandes haben wir Grillhähnchen unsere Couch zwar gut gewärmt, trotzdem hatten wir alle Hände voll zu tun. Aber Moment mal … haben wir etwa unsere Couch mitgenommen auf die Landesverbandsaktion? Nein! Wir haben nur Aufgaben vom Landesverband bekommen, die wir an und um unser Stammesheim herum lösen mussten. Unter dem Motto „Mario Party“ haben die zwölf Grillhähnchen so gegen viele andere Sippen aus dem Landesverband um Münzen und Sterne gekämpft.
Den ganzen Tag über gab es verschiedene Aufgaben, die mal sportlich, mal kulinarisch, mal kretativ, aber vor allem möglichst verrückt waren … genau so wie unsere Lösungsvorschläge.
Am Ende der Aktion haben wir sogar den zweiten Platz erreicht und sowohl Pommes als auch ein Getränk für jeden am nächsten Pfingstlager in Rhens gewonnen.
Leider haben wir die Anleitung verkehrt herum gehalten.
Die 9 €-Fahrt
Warum sollte man es eigentlich nicht mal ausnutzen, wenn man was geschenkt bekommt? Genau das haben sich auch die Grillhähnchen gedacht, als sie im Sommer mit dem Zug quer durch die Republik klunschten. Angedacht war eigentlich eine Fahrt ins Blaue. Ziemlich schnell artete sie allerdings in eine zielstrebige Fahrt nach Süden aus. Der unbrechbare Wille, die Zugspitze zu besteigen, hielt auch dem stärksten Bahn-Bonus stand. Auch der überhaupt gar nicht vorhandene Platz, den wir mit unseren großen Rucksäcken ausfüllen mussten, konnte nicht demotivieren. An jedem der drei Tage fuhren wir 7–10 Stunden durch die Gegend, und auch wenn wir unser Ziel nicht erreichten, erreichten wir doch die Erkenntnis, dass der Weg unser Ziel ist.
An Tag 1 ging es nach Ulm. Obwohl wir schon nachmittags los gefahren sind, kamen wir dort erst nach Mitternacht an. Wegen einer Streckensperrung verzögerte sich unsere Ankunft um etwa vier Stunden. Glücklicherweise kamen wir bei einer befreundeten Familie unter.
An Tag 2 kam dann die Erkenntnis: Zur Zugspitze und zum Eibsee müssen wir sonstwann mal fahren (am Bundeslager waren wir dort 😉). Also suchten wir nach einem anderen See und fanden den Fermasee, eine Wohlfühloase für jeden Pfadi im Norden Baden-Württembergs. Dort kamen wir tatsächlich abends an und verbrachten einen wunderschönen Abend am Strand mit anschließendem Schlafen unter dem Sternenzelt.
Tag 3 war der Tag unserer Heimreise. Wieder vier Stunden an der Streckensperrung vorbeigeklunscht und schließlich sicher in Dillingen angekommen beendeten wir unser Abenteuer.
Alles in allem war das Jahr 2022 ein super Jahr für unsere Pfadfinderstufe, in dem wir alle wieder nach langen Beschränkungen eng aneinander gewachsen sind. Man kann wahrlich sagen: „Wir haben Corona überlebt.“