An Hexennacht, also in der Nacht zum 1. Mai, versammeln sich die Ranger/Rover auf Jennys Einladung hin, um den Sommer zu begrüßen.
Der Sonnengott „Belenus“ ist uns, schlechtester Wetterprognosen zum Trotz, wohlgesonnen und beschert einen freundlichen Dienstagabend bei nahezu milden Temperaturen. Vielleicht zahlt sich nun aus, dass wir ihm zu Ehren sein wichtigstes Jahresfest bereits letztes Jahr ausgelassen gefeiert haben? Mit Vorfreude wollen wir erneut die uralten Riten und Gebräuche von Beltane begehen; auf dass die dunkle Winterzeit verbannt wird und der Sommer seinen siegreichen Einzug hält!
Einer dieser Bräuche aus dem letzten Jahr soll hierbei besondere Bedeutung erlangen und auch künftig in die Traditionen unseres Stammes Eingang finden: Die Krönung des Maikönigs. Nach einer kurzen Wanderung interessiert uns nur eins: Wer fordert in diesem Jahr die Königswürde für sich ein? Alle Ranger/Rover sind hoch motiviert und stellen sich tapfer dieser Herausforderung. In alter Zeit wurden Wettkämpfe ausgetragen, um darüber zu befinden, welcher Mann des Ortes würdig war, den Titel zu erlangen. Häufig wurden Hirschjagden veranstaltet. Der Mann, dem es gelang, den ersten Hirsch des Sommers zu erlegen, sollte sich fortan „Maikönig“ nennen. Nach einem Stärkungstrunk geht es auch schon los. Jenny hat ein gemeinschaftliches Kräftemessen ausgewählt bei dem Präzision und Ausdauer gefordert sind. Jeder Teilnehmer gibt selbstverständlich alles. Es gibt spannende Verfolgungsjagden, überraschende Wendungen und Anwendung roher Muskelkraft. Manch einer kommt so richtig ins Schwitzen. Für manch anderen ist der Kampf zu Ende bevor er richtig angefangen hat. Am Schluss bleiben nur die stärksten Recken übrig. In einem epischen Finale zwischen Joshua und Chriki™ besiegt der erfahrene Chriki™ den vor Kraft strotzenden jüngeren Rover ganz knapp und erringt die Krone. Er erhält von Böanie, dem ersten Maikönig unseres Kreises, die heiligen Reliquien: den Rehbock am güldenen Band und das Buch der Maikönige, welche fortan von König zu König weitergereicht werden sollen. Möge er für das kommende Jahr gütig und weise über Menschen, Tiere und Pflanzen herrschen.
Damit fängt für uns das Beltane-Fest erst richtig an. In einem rauschenden Fest feiern wir den neuen Herrscher, den Sommer, das Leben und die Freude daran. Es folgt der Tanz in den Mai bei Mai-Bowle und weiteren Gaumenfreuden. Wir verbannen zum späten Abend hin die Kälte des Winters mit einem prasselnden, lodernden Maifeuer.
Außerdem vertreiben wir die bösen Geister mit heiligen Räucherkräutern und Gesängen in einer Gesellschaft, wie man sie sich nur wünschen kann. Ein insgesamt rundum gelungener Abend geht zu Ende und auf ihn folgt ein gelungener Morgen, an dem uns zum Abschluss der Sommer begrüßt. Danke an Jenny für die mühevolle Planung, die Umsetzung und Fortführung dieser schönen Tradition. Die alten Kelten wären wieder mal stolz auf uns gewesen.