Am Wochenende vom 16.–18. November 2018 wurden wir von unserem Landesverband Rheinland-Pfalz/Saar zum sogenannten Pfadi Jam nach Mainz eingeladen, wo wir mit einer Truppe von sechs Mann antanzten. Laut Einladung erwartete uns ein Wochenende voller Party, Spiele, Singen, Essen und neuen Freunden. Als wir freitagabends mit dem Zug angereisten waren, war das auch noch so …
Kaum waren wir an unserem Zielort, der Turnhalle der Goetheschule in Mainz, angekommen, wurden wir bereits freundlich von unseren Bekannten aus dem Landesverband in die Singerunde aufgenommen und der Tag ging schnell vorbei.
Richtig los ging es dann morgens am zweiten Tag. Wir trafen uns direkt nach dem Frühstück draußen vor der Schule, um uns schon mal mit Spielen für das Bevorstehende aufzuwärmen. Als wir dann jedoch das Ganze offiziell mit unseren mitgebrachten Wimpeln eröffnen wollten, mussten wir feststellen, dass sämtliche Wimpel gestohlen worden waren. Wir mussten also zunächst mal dafür sorgen, diese wieder zurück zu bekommen, bevor wir in irgendeiner Weise ans Feiern denken konnten. Zeitgleich bekamen wir von einer unbekannten Person (woher auch immer diese unsere Handynummern hatte) ein Video geschickt, auf welchem man die gefährlichen, vermummten Diebe sah, wie diese unsere Wimpel klauten. Diese Zeitgenossen sahen gar nicht so aus, als ob sie zum Kaffee da wären. Sie meinten, ab sofort gebe es keinen Spaß mehr.
Aber es gab Hoffnung. Plötzlich war eine weitere Person zu sehen, welche sich als Doppelagentin ausgab. Sie meinte, sie wolle uns helfen, worauf wir auch eingehen mussten, da wir keine andere Idee hatten, als ihr zu vertrauen. Zeitgleich kam ein Vermummter auf einem Fahrrad vorbeigefahren und warf uns Umschläge zu, woraufhin er sich sofort aus dem Staub machte. Diese enthielten dann die Hinweise, die wir zum Lösen des Falls brauchten. Jede Gruppe schnappte sich ihre Unterlagen und alle begannen damit, in Mainz auf Spurensuche zu gehen, um die verschlüsselten Hinweise zu dechiffrieren.
Auch die Vertreter des Stammes „Albert Schweitzer“ begannen damit, nachdem sie noch etwas Spaß auf der nahe gelegenen Rutsche hatten. Die Ermittlungen führten uns bis nach Wiesbaden, wohin wir mit dem Zug fuhren. Dort mussten wir an markanten Orten Rätsel lösen. Darunter waren die Marktkirche, die größte Kuckucksuhr im Dorf, der Kochbrunnen, die Jüdische Gedenkstätte und auch der Kurhausplatz. Inmitten teuer aussehender Gebäude, die bestimmt irgendeinen Zweck erfüllen, befand sich eine bis auf den Millimeter genau gestutzte Wiese mit pompösen Springbrunnen – und inmitten dieser Wiese waren wir. Uns wurde gesagt, wir sollten dort unser Lieblingsspiel spielen, bis sich eine geheime Kontaktperson erkenntlich zeigt. Zusammen mit den da anzutreffenden Altforweilerer „Falken“ taten wir dies auch, als plötzlich ein mysteriöser Mann auftauchte und uns einen Zettel mit einer Telefonnummer in die Hand drückte. Als wir dort anriefen, wurde von uns verlangt, eine Polonaise zu bilden, damit 50 Mal im Kreis zu rennen, um schließlich „unauffällig“ an der Kontaktperson vorbei zu laufen und die Infos abzuholen. Es ist womöglich schwer zu glauben, dass man, indem man sich inmitten der Hauptattraktion einer Landeshauptstadt mit 20 Leuten zum Affen macht, unauffällig bleiben kann. Es hat aber erstaunlicherweise funktioniert und die Bösen haben nichts gemerkt.
Mit allen nötigen Informationen konnten wir den Ort ausfindig machen, an dem sich unser Wimpel befand und somit galt es nur noch die Verbrecherbande zu schnappen. Es hieß, am Mainzer Dom könnten wir ihre Identität aufdecken. Als wir dann wussten, dass es irgendein „Don …“ sein muss, mussten wir uns allerdings schon wieder aus dem Staub machen, da man ja nicht zu spät zum Essen kommen will. Wer es denn nun wirklich war, wissen wir bis heute noch nicht. Irgendeine Gruppe hat es herausgefunden und ihn geschnappt. Das war uns aber egal. Die Hauptsache ist es ja schließlich, den Wimpel wieder zu haben und nun endlich feiern zu können.
Abends konnte das eigentliche Pfadi Jam dann endlich los gehen. Die besten Künstler der ganzen Welt waren angereist, um uns die Show unseres Lebens zu bieten. Außerdem gab es dort Beschäftigungsmöglichkeiten soweit das Auge reichte und vor Allem auch Essen. Der Höhepunkt des Abends war Rôché (oder wie auch immer), der spanische Musiker. Mit seinem unübertreffbaren Charme brachte der Kavalier die Menge zum Toben, sodass daraufhin alle müde genug waren, um ins Bett fallen zu können.
Am nächsten Morgen war die Aktion leider schon vorbei und wir begaben uns wieder in unseren Zug Richtung Saarbrücken.